Landmarks-project Australien 2003

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White Ants Gods Goddess of the white ants God of the white ants Fireflower
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Sorry Influence of time white ant couple white ant couple Landmarks
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Wishbone Doppelhelix Madonna thank you DonnaDownunder
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Journeys

Die Ausstellung "Journeys" markiert den Schlusspunkt des Landmarks-projects 2003, bei dem die beiden Berliner Künstler Detlef Rohrbach (Dero) und Karsten Schneider (Kasch) auf zwei Reisen durch die nordaustralische Landschaft Skulpturen schaffen und im Wechselspiel zwischen Skulpturen und Landschaft den kulturellen Wandel sichtbar werden lassen. Die beiden Bildhauer erleben Australien und die tiefe Kluft zwischen seiner uralten und seiner modernen Kultur mit dem weniger verstellten Blick des Besuchers. Beide wählen gebrauchtes, unnütz gewordenes Material für ihre Objekte. Kasch recycled den "Kunst-Stoff" Wellblech und formt ikonische Abbildungen von alten und modernen Totems, die mit der Natur konfrontiert werden, während Dero ein natürliches Material bearbeitet, welches durch seine funktionelle Nutzung durch den Menschen Kultur absorbierte. Er transformiert dessen Symbolik und bringt das Ergebnis zurück zu den Menschen.
Die Ausstellung zeigt sowohl die Skulpturen als auch die Dokumente der Reisen und Begegnungen zwischen Objekt, Landschaft und Menschen

Dero

Zäune sind Landmarken der westlichen Kultur. Sie sind Symbol des Eigentums. Der westliche Eigentumsbegriff und die Landnahme durch die Siedler im 19. und 20. Jhdt. steht im krassen Gegensatz zur rein sinnlichen Landschaftskartierung der Aborigines mit ihren Songlines und Traumpfaden. Dieser immer noch währende Konflikt ist Ausgangspunkt der Arbeit von Dero.
Alte Begrenzungspfähle einer Rinderfarm im Outback von Queensland bilden sein Material. Dero entnimmt der australischen Landschaft Grenzmarkierungen. Die Pfähle werden wieder zur ursprünglichen Wachstumsform aufgerichtet und ihre verlebte Hülle aufgebrochen. Die entstehenden Stelen offenbaren ihre natürliche Herkunft ohne ihre Nutzung zu leugnen. Die unnütz gewordenen Grenzpfähle werden transformiert zu ästhetischen Landmarken, Symbolen der australischen Geschichte. Die gewandelten Grenzmarken trägt Dero in die Stadt, zu den Menschen. Er belegt viel frequentierte Orte, wie malls, Promenaden, Busbahnhöfe etc. für ein paar Stunden mit diesen Landmarken und zeichnet ästhetische Kartierungslinien der Landschaft im Stadtraum. Doch es sollen keine neuen Grenzen gezogen werden. Die Objekte spiegeln nicht nur die Landschaft wider, sie sind gewandelte Symbole, die nichts mehr begrenzen. Dero nutzt die Vertrautheit zwischen Mensch und Material aus 60.000 Jahren Kulturentwicklung zum Dialog. So werden aus den Grenzmarken Symbole der Versöhnung.

Kasch

Unberührte Natur existiert nur in unserer Vorstellung. Der Einfluss des Menschen auf das Land ist allgegenwärtig, wenn auch nicht immer fassbar. Die Skulpturen, die Kasch in der Landschaft aufstellt, zeigen den Einfluss der Menschen auf diese Orte und bieten Deutungen dieses Wechselspieles an - das sowohl friedlich als auch zerstörerisch sein kann. Auf seiner Reise wird die Skulptur zum Symbol für die komplexen und wechselnden Beziehungen zwischen Mensch und Natur. Kasch nimmt Wellblech als ein künstliches, von Menschenhand geschaffenes Material und nutzt es als Repräsentation für das Wechselspiel zwischen Menschen und der Landschaft. Wellblech wird zum Symbol für die Expansion der westlichen Kultur in der Welt. Damit weist der Künstler auch auf seine eigene Herkunft hin.

English version:"Journeys"

"Journeys" will be the closing statement of two joint projects that are sending sculptures on two journeys of discovery. The two artists Detlef Rohrbach (Dero) and Karsten Schneider (Kasch) come from Berlin and experience Australia and the deep rift between its ancient and its modern culture with the less obstructed eye of a visitor. Both artists are united in their choice of obsolete and recycled materials. Dero uses old wood which has absorbed culture during its functional use, transforms its symbolic meaning and takes it back to the people, whereas Kasch recycles corrugated iron and forms iconic, tribal images of old and modern totems that are confronted with nature. However they start their explorative trips from opposite ends. These antagonistic approaches form a tension that fuses into synthesis when the results are finally combined at the exhibition The joint exhibition will present the original sculptures and the documentations of the journeys and interactions with the environment. Photographs of the encounters between objects, landscapes and the people are presented together with the sculptures during the exhibition and provide access to the different dimensions of the project.

Dero

The western understanding of ownership of the land stands in stark contrast to the imaginary cartography by song lines and dream lines of the Aborigines. Fences are symbols of ownership. Dero takes old fence posts from the Australian landscape and breaks through the dead surfaces and exposes the natural origin and the beauty of the material without loosing or hiding the past of these border marks. Then, transformed to abstract representations, he takes these symbols into the city, back to the people. He reiterates aesthetic cartographic lines in the urban environment where they not longer exclude and divide but instead invite the viewer to a dialogue of the senses.

Kasch

The influence of humans on the land is ubiquitous, although not always tangible. The sculptures which Kasch positions in landscapes point at the influence that human beings have on these places and at the character of that interaction. Natural materials like wood, plant fibre and stone interact with corrugated iron as a modern, human-made material. Corrugated iron is the most popular building material in the exploding slums of the third world and has therefore become an icon for the worldwide expansion of the western culture in the world, thus pointing also at the origins of the artist himself. The fusion of the iron with carved and woven natural materials provides a reference to the history of human culture. The sculpture turns into a symbol of the complex and changing relationships between humans and nature.